Einsiedelei Maria Blut: Kraftplatz der Ruhe Der Wandertreff beim Infobüro in St. Johann in Tirol ist Ihr Startpunkt für die Etappe 1 des Koasa Trails – und damit der Startschuss für den ersten Abschnitt des Trail-Quintetts. Während Sie an eindrücklichen Bauernhöfen des Unterinntals vorbei in Richtung Landcafé Hinterkaiser (Montag und Dienstag Ruhetag) losziehen, wird Ihr Blick bereits vom Wilden Kaiser und dem Niederkaiserkamm angezogen. Weiter geht es über einen wurzeligen Waldweg, an dessen Ende sich eine Lichtung auftut: Man erblickt die sogenannte Einsiedelei Maria Blut, eine Art größere Kapelle mit hübschen Türmchen aus Holzschindeln. Seit mehr als 300 Jahren bewohnen Einsiedler den Platz auf 856 Metern Seehöhe. Die Nonne, die gegenwärtig dort lebt, pflegt den Garten rundherum liebevoll: Blumen, Kräuter und Gemüse übertreffen sich in ihrer Pracht. Die urige Holzbank vor dem Marterl lädt dazu ein, sich kurz hinzusetzen, inne zu halten und diesen Ort der Ruhe auf sich wirken zu lassen. Eine Felskapelle & ein höflicher Wald Nachdem Sie gut gerastet haben, tauchen Sie rechterhand wieder in den Wald ein, wo es bald etwas steiler wird und Sie auf Holzstufen weiterwandern. Mit ein wenig Glück erspähen Sie eine der Gämsen, die gerne in dieser Gegend herum springen. Ihr nächstes Zwischenziel nach einigen Serpentinen ist die direkt in den Fels gebaute, hochbarocke Gmailkapelle (917 m) – ein aufgrund seiner Originalität gerne abgelichtetes Bauwerk. Gut zu wissen: Der Name „Gmail“ kommt von einem ursprünglich am Platz der Kapelle angebrachten Gemälde. Also nicht zu verwechseln mit dem E-Mail-Konto des Internet-Giganten Google! Nun kommen Sie dem Niederkaiserkamm schon näher, auf dem Sie in Kürze einen herrlichen Mischwald durchqueren. Dessen Blätterdach erweist sich immer wieder als „lückenhaft“, gerade so, als wolle der Wald Ihnen den grandiosen Blick auf das Leukental regelmäßig ermöglichen. Fotopoints entlang der Strecke
Einsiedelei Maria Blut (856 m)
Gmailkapelle (917 m)
Schatterkopf (1.274 m)
Bacheralm (977 m)
Griesenau
Entzückende Kräuteralm Mit dem Schatterkopf auf 1.274 Metern erreichen Sie den höchsten Punkt der Etappe 1. Danach heißt es erstmals bergab gehen. Ein schmaler Pfad führt Sie hinunter nach Gasteig, wo die Beine erste Ermüdungserscheinungen aufweisen dürfen, nachdem Sie bereits rund 3,5 Stunden unterwegs sind. Sie passieren die Metzger- und die Bacheralm. Die Bacheralm mit ihren typisch tirolerischen dunkelgrünen Fensterläden bewohnt im Sommer ein Ehepaar. Blumentöpfe zieren die Holzstufen zum Eingang der Hütte, es duftet nach den herrlichsten Almkräutern, die die Sennerin zu allen möglichen Produkten verarbeitet. Offiziell ist das Kleinod nicht bewirtschaftet, doch wer hungrig und durstig dort ankommt, wird meist mit Speis und Kräutertrank versorgt – soweit die Speisekammer etwas hergibt. Letzte Bergwertung & Belohnungs-Ausblick Frisch gestärkt nehmen Sie als nächstes den Abstieg ins Tal am Rande des Weilers Gasteig in Angriff. Unten angekommen, halten Sie Ausschau nach dem Grillplatz des Hotels Gut Kramerhof, denn von dort aus geht es in ein kleines Seitental hinein. Die letzte „Bergwertung“ ist ein kurzer, steiler Forstweg, der in einen verwunschen wirkenden Wald mündet. Nach mittlerweile 5,5 Stunden Fußmarsch ist es an der Zeit für die nächste Belohnungs-Aussicht: Nach einem letzten Waldsteig tauchen Sie plötzlich wieder in einem Almgebiet auf, von wo aus sich abermals der Wilde Kaiser in seiner ganzen Pracht vor Ihnen auftürmt. Nach diesem Anblick ist die nächste halbe Stunde bergab in den Ortsteil Griesenau ein Leichtes. Sie beenden Ihren Marsch der Etappe 1 des Koasa Trails auf einem Wanderweg entlang des lieblichen Kaiserbachtales. Am Weg befindet sich die Alpine Outdoor Gallery, auf deren sieben Stationen man Bergsportgrößen wie Peter Habeler aus dem Zillertal begegnet. Danach gelangt man ins Talinnere. Nun ist man bereits umzingelt von den mächtigen Gipfeln des Wilden Kaisers. Die sanften Hügel mit ihren Almen schmiegen sich am Fuße des Kaisergebirges wie brandende Meereswellen an dessen Felswände. Die nächste bauliche Sehenswürdigkeit ist die Bergwachtkapelle unweit eines kleinen Gebirgsbaches. Messingtafeln gedenken dort all jener, die am Wilden Kaiser ihr Leben ließen. Am Talende haben Sie die Tagesetappe beim Gasthaus Griesner Alm erreicht und können den grandiosen Ausblick auf die Kaisergipfel genießen.