Beschreibung einzelner Ausdrücke:
Landrichterwiese: Die Ruine Hartneidstein liegt am Fuße der Koralpe, dort war viele Jahrhunderte das "hohe Gericht" untergebracht. Hohes Gericht hieß damals, dass "Befragungen" teilweise auch unter Folter durchgeführt wurden. Die Richter waren die Grafen von Cilli. Wenn ein Delinquent seine Gerichtskosten, oder die geringe Strafe nicht bezahlen konnte, wurden die Güter konfisziert. Das heißt, das Gericht hat die Güter an sich genommen als "Ersatz". Menschen wurden auch oft wegen einer "Kleinigkeit" hingerichtet. Dann wurden alle seine Güter dem Gericht zugesprochen. Die Güter, Ländereien, Grundstücke, Almwiesen u.s.w. die konfisziert worden sind, gehörten dann dem Landrichter --> daher der Name "Landrichterwiese". In Wolfsberg, im Ortsteil Schwemmtratten gibt es auch einen "Landrichterwald". Ein altes Sprichwort besagt: "Das Geld ist nicht verschwunden, sondern es hat es nur ein anderer".
Tratte: ist eine eingezäunte Weide oder die Tenne. Ein Platz wo sich das Weidevieh aufhält.
Ofen, Öfen: nennt man Felsformationen
Steinschober: ist eine große Anzahl von Steinblöcken. Sie bestehen aus kristallinen Gestein bzw. Marmor. Am Plateau des Steinschobers kann man an den Formen des Schnees die Windrichtung feststellen. Eine Sage besagt: Hier hätte der Teufel eine Stiege in den Himmel bauen sollen auf Grund einer Wette mit dem Pfarrer der Rieding. Die Stiege sollte vor dem ersten Krähen des Hahnes fertig sein. Dem Teufel ist es nicht gelungen, die sogenannte“ Himmels- bzw. Teufelsstiege“ rechtzeitig fertig zu bekommen. Aus Wut hat er die Stiege zertrümmert. So ist der Name Steinschober entstanden.
Zwischen Speikkogel und Krakaberg liegt die "Scheibstatt": , "Scheibstatt" ist eine Wortabwandlung von Schoberstatt (Heuschober). Das Heu wurde in Hütten aufbewahrt, um es im Winter ins Tal zu transportieren. Einer der alten "Heuführerwege" führte vorbei am Krakaberg über den Jauksattel nach St. Georgen. Das Heu wurde mit dem "Heuschlitten" ins Tal gebracht. Geläufiger ist heute die Wortwandlung Schober statt Scheib. Eine Sage besagt, der Teufel und die Hexen haben sich in der "Scheibstatt" um die Seelen der Menschen beim "Kegelscheiben" bemüht.
Felskanzel: am Alpenostrand gibt es auffällige Felskanzeln, die sogenannten "Öfen", der Ausdruck kommt aus dem slawischen Wort „Pietsch“ und heißt Stein und benennt zugleich eine Vorrichtung zum Heizen. Neu heißt es "Petz" bzw. „Petzla“, in den Ostkarawanken gibt es die "Petzen" und die Steiner Alpen (= "Petzla Gora"), Petz heißt der Steinberg. Die Felskanzeln auf der Koralpe und Saualpe sind hauptsächlich Gnaisblöcke. (horizontal gelagerte Platten. Bei senkrecht gelagerten Platten verwittert der Stein.)
Landkartenflechte: leuchtend gelb auf Felskanzeln. Sie wächst im Winter bei kühler Temperatur und vertrocknet im Sommer zur Trockenstarre für die Fortpflanzung. Menschen mit viel Fantasie sehen Anhand der Form der Flechte, die Umrisse des eigenen Bundeslandes.
Steinschneider: die Felsformation "Steinschneider" liegt zwischen der "Relaistation" und dem "Großen Speikkogel". Wenn man vom "Geierkogel" auf der Saualpe zum "Steinschneider" auf die Koralpe blickt, sehen die Felsblöcke aus wie eine "Messerschneide", daher auch der Name.
Ursprungsquelle: Ing. Gutschi Hugo