In Braunau nimmt uns der Mattigtal-Radweg auf. Man findet ihn am leichtesten, wenn man wieder zum Inn hinunter und flussabwärts fährt bis zur beschilderten Abzweigung. Oder man fährt von der Salzburger Straße, der Fortsetzung des Stadtplatzes, nach links in die Färbergasse und dann immer geradewegs den Haselbacher Gehweg entlang, bis man auch hier die Beschilderung des Mattigtal-Radweges findet. Dabei passiert man die sehenswerte Haselbacher Kirche zum Heiligen Valentin, ein zu Unrecht ganz unbekanntes Juwel. Allmählich kommt man aus der Stadt heraus in die bäuerliche Landschaft des unteren Mattigtales.
Ein kultureller Haltepunkt wäre die Kirche von St. Georgen an der Mattig mit barock bewegten Altären der Gebrüder Zürn, aber sie ist leider versperrt, und um sie zu besuchen, muss man sich zwei Tage vorher (!) im Pfarramt anmelden. Man kommt an dem stattlichen Marktort Mauerkirchen vorbei und erblickt dann bald den Turm von St. Florian bei Helpfau. Auch diese Kirche - sie liegt auf einem Hügel - ist versperrt, sie bietet aber samt den davor liegenden Fischteichen ein malerisches Fotomotiv.
Der Radweg wendet sich nach rechts, durchquert das Mattigtal und kommt in den Marktflecken Uttendorf mit einem weiten Platz und etlichen Kirchen. Auf der anderen Talseite geht es weiter. Die Stadt Mattighofen berührt der Radweg nicht, sondern fährt auf Pfaffstätt zu, wo wir ihn verlassen, nach links in den Ort hinein schwenken und rechts in die mit "Munderfing" bezeichnete Straße einschlagen.
Munderfing ist ein typisches Innviertler Dorf, man durchfährt es bis zum Landgasthaus Graf, dem gegenüber rechts eine Brücke über den Schwemmbach führt. Bei der nächsten Straße biegt man nach links ab, fährt aber dann dort, wo die Straße bei einer kleinen Kapelle eine Kurve nach rechts macht, geradeaus auf der Römerstraße weiter. So gelangt man in die Ortschaft Valentinhaft mit ihrer Kirche, in deren Mauer rechts vom Eingang ein Loch jene Stelle anzeigt, in welcher der heilige Wolfgang durch die Mauer durchgriff, um die Kirche von innen aufzusperren. Unterhalb der Kirche radelt man weiter, biegt in Oberhaft nach links ab und dann beim Bahngeleise nach rechts. Bei der Bahnhaltestelle "Teichstätt" mit ihrem zu einem Bauernhof mutierten Schloss zu besuchen, in dem sich der heilige Wolfgang nachweislich aufgehalten hat. Er hat dort eine Urkunde erstellt. Zurück zum Gasthaus Ledl überquert man die Bahn und biegt gleich in die nach links führende Straße ein, auf der man Lengau erreicht.
Nach Besichtigung des "Riesengrabes" am Friedhof neben dem Kirchentor, fährt man in der gleichen Richtung auf dem Radweg "Barocktour" weiter bis Roidwalchen, das bereits im Land Salzburg liegt und wo man nach links einschwenkt, in den nächsten größeren Ort, Straßwalchen. Zuvor passiert man noch ein ungeheuer großes Autolager, wo für die einzelnen Typen und Marken jeweils eigene Sektoren vorgesehen sind.
In Straßwalchen landet man auf dem Marktplatz. Man fährt in Richtung Salzburg, also nach Süden, und biegt dann nach kurzer Strecke in die nach Mondsee führende Straße ein. Dort beginnt auf der rechten Seite wieder ein Radweg, auf dem man durch die sehenswerten Orte Irrsdorf und Oberhofen gelangt, und ist wieder in Oberösterreich. Bald darauf erblickt man den Zeller- oder Irrsee, in dessen Senke man in schwungvoller Fahrt hinab fährt. Auch für den Radfahrer ist die Strecke am Westufer die empfehlenswertere, sie ist weit mehr naturbelassen und man weicht der stark befahrenen Bundesstraße aus. Am Südufer bleibt man am Radweg und erreicht in der Folge den alten Markt Mondsee am gleichnamigen See mit seiner prachtvollen Klosterkirche. Heute ist das ein renommierter Urlaubsort.
Für den Radfahrer ist es der schönste Weg, Mondsee zu verlassen, wenn er sich vom Marktplatz nach links wendet und dann geradeaus in Richtung See fährt. Er kommt durch die prachtvolle Lindenallee mit uralten Bäume links und rechts. Am Ende, am Weg zur Seepromenade und zum Strandbad, findet er die Seekapelle mit einem großen Bild, das den heiligen Wolfgang zeigt, wo er die Quelle am Falkenstein erweckt. An der Bundesstraße, dort wo die Allee endet, muss er aber nach rechts abbiegen und dann Richtung St. Gilgen weiterfahren, bis er zu einem Kaufhaus kommt. An dessen Parkplatz beginnt ein Weg, der in der Folge wieder in eine Allee mündet, diesmal ist sie von Birken gesäumt. Am Ende überquert er wieder die Bundesstraße und ist damit auf dem Weg der ihn über das malerische St. Lorenz nach Plomberg führt. Dort kann er dem Seeufer folgend den Radweg neben der Bundesstraße benutzen, auf der er auch in der Ortschaft Scharfling bleibt. Es beginnt der längere Aufstieg auf den Scharflingpass (604 Meter) mit ungefähr 180 Metern Höhenunterschied. Vorbei am Krottensee und am Schloss Hüttenstein gelangt er zur Abzweigung nach Fürberg, wo er sich entscheiden muss, wie es weitergehen soll. Von Fürberg bringt Sie die Wolfgangsee Schifffahrt ganz bequem in den Ortsteil Ried, wo es nur mehr wenige hundert Meter bis nach St. Wolfgang sind. Alternativ können Sie entlang des Salzkammergut Radweges den Wolfgangsee umrunden und nach St. Wolfgang gelangen (ca. 20 Kilometer). Man kann auch in Abersee die Fähre (Überfuhr) oder die Querschifffahrt nach St. Wolfgang ansteuern. Achtung: Eine Überquerung des Falkensteins mit dem Fahrrad ist nicht möglich. Jedenfalls erreicht man auf allen genannten Wegen die Wallfahrtskirche von St. Wolfgang, das Ziel so vieler Pilger.