Die „Blaue Lacke“ ist ein junges Kind des Klimawandels. Nach der letzten Eiszeit wichen die Eismassen zurück. Jedoch gaben sie das Territorium nicht kontinuierlich frei, denn es kam immer weder zu Gletschervorstößen. Der letztegroße Vorstoß ist mit 1850 datiert. Davon zeugen zahlreiche Moränen im Hochgebirge. Hinter einer solchen hat sich auf 2.294 Metern die Vertiefung für die heutige „Blaue Lacke“ gebildet. Das Farbenspiel des Wassers hängt vom Untergrund, aber auch der Wolkenbedeckung ab. Dieses einst von großen Gletschern geprägte Gebietsorgte durch teils massive Bewegungen der Eismassen immer wieder für Katastrophen weit unten im Tal. So berichtet die Chronik, dass in den 1770er Jahren der Apere Freiger Ferner kalbte und ein losgelöster Eisblock dann mit großer Wucht in das darunter liegende Gewässer gelangte, das daraufhin ausbrach. Der Wasserschwall setzte sich über das Sulzenautal und den Grawa-Wasserfall bis zur Ruetz hin fort, und sorgte für einige Verwüstungen im Tal.
TOURENBESCHREIBUNG
Zunächst fährt man mit den Stubaier Gletscherbahn bis zur Mittelstation und wandert von dort zur unmittelbar neben der Station gelegenen Dresdnerhütte, dem Startpunkt der Tour. Von dort folgt man den Wegweisern in Richtung „Peiljoch“. Am Anfang quert man über eine Brücke den Fernaubach, danach geht es steil hinauf bis zum traumhaft schön gelegenen Übergang, dem Peiljoch. Nach einem kurzen Abstieg erreicht man nach ca. 2 Stunden Gehzeit das erste Ziel, den Sulzenausee. Von dort folgt man nicht dem „Wilde Wasser Weg“, sondern quert eine kleine Brücke und wandert in südöstlicher Richtung ca. 15 Minuten ansteigend bis zu einem Plateau am Beginn des Gletschers. Entlang der Moräne geht es dann absteigend bis zur Blauen Lacke (Gehzeit ab Dresdner Hütte: ca. 3 ½ Stunden). Von der Blauen Lacke steigt man in ca. 10 Minuten bis zur Sulzenauhütte ab. Von der Sulzenauhütte für der Wandersteig über die Sulzenaulm hinunter ins Tal zur Bushaltestelle „Sulzenauhütte“ bzw. über den „WildeWasserWeg“ zur Bushaltestelle „Grawa Alm“.