Man muss nicht unbedingt Gerhard Roths Roman der „Stille Ozean“ gelesen haben, bevor man sich auf den Weg durch die magische Landschaft rund um St. Ulrich macht. Aber die Erzählung von einem Arzt, der auszog, um zu sich selbst zu finden, kann durchaus dabei behilflich sein etwas hinter die Fassaden zu blicken. Der mit etlichen Preisen ausgezeichnete Literat besitzt ein Haus in Kopreinigg und auf die Initiative von Gerhard Roth ging auch der Bau des vielbeachteten Kulturzentrums Greith-Haus in St. Ulrich zurück. Zur Auswahl stehen drei Greitherwege die entweder mit einem blauen, einem roten oder einem gelb Laubblatt markiert sind. Die im Folgenden vorgestellte rote Runde wird in einem überaus lesenswerten Begleitheft als der Genussweg vorgestellt, einer Bezeichnung, die diesem wunderbaren Streifzug durch die Höhen und Tiefen des Hügellandes durchaus gerecht wird. Der Weg erlaubt spannende Einblicke in eine wertvolle Kulturlandschaft, in der sich aber auch noch genügend Spielräume für freie Naturräume befinden. Und so bewegt sich der Greither Weg einerseits auf breiten Forst- und Wirtschaftswegen und zum anderen auf verschlungenen Wald- und Wiesenpfaden. Manchmal wird es etwas feucht und rutschig und der Weg erfordert mehr Aufmerksamkeit, dann folgen wieder kaum befahrene Zufahrtswege auf breiten Kämmen, die eine lange, eingehende Landschaftsbetrachtung wie in einem 360°-Kino ermöglichen. Zwischendurch bieten sich originelle Rastmöglichkeiten an. Dazu wurden an den interessantesten Stellen der Wanderung jeweils zwei auffallende Steinblöcke in den Boden gesetzt und dazwischen feste Bretter zum Sitzen und Anlehnen angebracht. Mehr braucht es nicht zum Träumen, zum Sinnieren, zum Diskutieren, oder zu welchen Betrachtungsweisen auch immer diese magischen Orte verleiten.