Der Radstädter Tauern zählt seit vorchristlicher Zeit zu den wichtigsten Alpenübergängen im SalzburgerLand: Schon die Römer haben diese Route intensiv genutzt, ausgebaut und auf der Passhöhe eine Post- und Pferdewechselstation – eine sogenannte „Mansio“ – unterhalten. Die heutige Etappe führt vom Weltcuport Zauchensee immer in Richtung Süden und besagten Radstädter Tauern. Zahlreiche bewirtschaftetet Almhütten liegen auf dem Weg, der vorbei an Dolinen, Feuchtwiesen, durch Latschen und Lärchen zur Gnadenalm führt, die bis ins 17. Jahrhundert im Besitz des Salzburger Fürsterzbistums war. Heute laden hier Almhütten zur Einkehr und ein Themenweg bietet spannende Einblicke in das Almleben einst und jetzt. Einkehren lohnt sich allerorts, vor allem, um den berühmten „Radstädter Kas“ zu verkosten, doch Achtung: Die Kräfte wollen gut eingeteilt sein! Denn der Aufstieg von der Gnadenalm zur Südwiener Hütte in Obertauern ganz am Ende der Etappe ist mit rund 500 Höhenmetern noch einmal fordernd.
Almenweg-Geschichte(n)
Immer wieder stoßen Wanderer in den Alpen auf Berg- und Schutzhütten, deren Namen nicht viel mit der Umgebung zu tun haben, in der sie sich befinden: So wie die Südwiener Hütte oder das Niedersachsenhaus in Gastein. Woher das kommt, ist schnell erklärt. Die jeweiligen Namen verweisen auf die Sektionszugehörigkeit der Hütten. So etwa ist das Niedersachsenhaus eine Schutzhütte der Sektion Hannover des Deutschen Alpenvereins. Die Südwiener Hütte wurde bereits 1828 eröffnet und ist eine Schutzhütte des Wiener Alpenvereins „Gebirgsverein“. Die Hütten verweisen auf die Anfänge des Alpinismus, als die Bewegung in der Natur vor allem bei der städtischen Bevölkerung Mode und die Alpen zum erklärten Reiseziel wurden.
Am Wegesrand
Dolinen, Feuchtwiesen und Latschen: All diese alpinen Besonderheiten liegen heute auf dem Weg. Worum handelt sich dabei aber genau? Dolinen sind sogenannte Sinkhöhlen, die in Karstgebieten vorkommen, die wiederum typisch für die Nördlichen Kalkalpen sind, in denen Sie sich gerade befinden. Dolinen sind nicht zu unterschätzen, daher unbedingt auf dem Weg bleiben! Feuchtwiesen wiederum sind Lebensraum besonderer Pflanzen wie Wollgras oder Feuchtwiesen-Orchideen. Als Latschen werden im Pongau die Bergkiefern bezeichnet, aus denen auch das hochwirksame Latschenkiefernöl hergestellt wird.
Almenweg Stärkung
Die Tauernkarleitenalm wird von Senner Michael Haym und seiner Frau Veronika bewirtschaftet: Sie servieren besondere Alm-Schmankerl wie etwa den berühmten „Radstädter Kas“, eine Art Sauerkäs, selbstgemachtes Brot und einiges mehr.