Geister auf Puregg Einst wollte der Hirscheggbauer im Winter von Dienten nach Maria Alm wallfahren gehen. Auf dem Wege zu dem Waldsattel, der in das Urslautal hinüberführt, musste er beim Puregglehen vorüber. Dieses Haus war lange Jahrhunderte der höchstgelegene Bauernhof des Landes Salzburg, stand aber zur damaligen Zeit schon leer und diente nur mehr als Sommerstall. Plötzlich hörte der Bauer hinter sich ein Schleifen und Rauschen und das Knirschen von „Tatzen" im Schnee. Erschrocken konnte er eben noch zur Seite springen, da sauste auch schon mit höchster Geschwindigkeit ein Holzschlitten an ihm vorüber, so hoch und schwer beladen, dass den Bauer das Grausen überkam. Noch ein greller Juchzer, tief unten vom Graben her, dass es dem Hirschegger kalt über den Rücken lief, und das Ganze war verschwunden. Als der Bauer hierauf am Puregglehen vorüberkam, sah er im Stall ein großes, helleuchtendes Feuer brennen. Doch er getraute sich nicht, Nachschau zu halten. So schnell ihn seine Beine trugen, lief er weiter. Als der Hirschegger aber Stunden darauf von Maria Alm her wieder des Weges kam, fasste er sich ein Herz und öffnete die Stalltür. Doch wie groß war sein Erstaunen, als er nirgends ein niedergebranntes Feuer oder auch nur Asche entdecken konnte. Ringsum im Walde war aber auch kein Schlittengeleise zu sehen, obwohl es die ganze Zeit her nicht geschneit hatte.