Sie sind beliebte Fotomotive: das Allgäuer Braunvieh und die anderen Kühe, die auf blühenden Wiesen vor schneebedeckten Bergen weiden. Unschlagbar idyllisch. Doch sie haben noch ganz andere Qualitäten, als nett auszusehen: ohne ihr stundenlanges Grasen wäre das Allgäu schon längst verbuscht und vorwiegend bewaldet. Sie machen also täglich einen heldenhaften Job - und ihre Besitzer mit dazu, die das fruchtbare Land und die Wälder pflegen und bewirtschaften. Die Bauern haben eine Kulturlandschaft geschaffen, die mit ihren weiten Wiesen, bewaldeten Hügeln, Mooren, Flüssen und Seen einen einzigartigen Charakter hat. Spannend ist der Startpunkt der Tour: Wolfegg - das mit den prächtigen Gebäuden und einem Renaissanceschloss so gar nicht bäuerlich wirkt. Es ist der Stammsitz des Adelshauses Waldburg-Wolfegg. Das Schloss hätte es wahrscheinlich nie gegeben - wären da nicht die Bauern gewesen. Bis sie aufbegehrten, war es landesweit gang und gäbe, dass sie auf den Feldern und in den Wäldern des Adels arbeiteten und diesem zudem durch ihre Abgaben zu Reichtum verhalfen. Eine Würdigung ihrer Arbeit ist das Bauernhaus-Museum im selben Ort, das die ländliche Kulturgeschichte der Region in historischen Bauernhäusern zeigt. Mit diesem Wissen radeln Sie noch einmal ganz anders durch die weite Landschaft, die mit Einödhöfen, Streuobstwiesen, Offenställen und Kühen gespickt ist und viele freie Blicke auf das Alpenpanorama schenkt.