Einst betrachtete man den Schermberg als Schutz und Schirm über dem Tal. „Ich bin kein Phantast, seufze nicht vor jedem Wasserfall und komme nicht vor jeder Felswand und jedem Schneefeld in Aufregung“, schrieb Sepp Huber einmal über den Schermberg, „aber hier wirkt die Natur übergewaltig.“ Das ist nicht übertrieben: 1400 m ist seine Nordwand hoch und 2 km breit – damit steht sie in einer Reihe mit der Triglav- Nordwand oder der Watzmann-Ostwand. Und doch lässt sich der Steinriese verhältnismäßig einfach erklimmen: Man wandert vom Almtaler Haus auf der Forststraße mit der Markierung 215 nach Süden in die Hintere Hetzau, wo die Talstation der Materialseilbahn steht. Nun auf einem Steig über ein Bachbett und schräg zur Felsstufe der Grundmauern, die in Kehren (Stahlseile) überwunden wird. Durch den Waldhang, später durch Schutt zu einer weiteren Wand, die man auf einer Leiter ersteigt. Danach auf einem Felsband nach links und über einen steilen Hang – unter der Materialseilbahn durch – zur Welser Hütte hinauf. Weiter geht’s auf dem Steig Nr. 215, der bald über eine Treppe zu den Teichln (Quelle) führt. Vorbei an großen Steinblöcken in ein Kar (Platten, oft Schneefeld) und links auf dem seilgesicherten Hansbauernband über eine Felsstufe. Nun durch das schutterfüllte Fleischbankkar zum Fleischbanksattel am Rand des Hochplateaus, wo der Steig Nr. 262 einmündet. Hier nach rechts und – sanft absteigend –über Felsplatten und Schutt am Fuße des Sauzahns zur Kreuzung der Steige Nr. 215 und Nr. 263 unter dem Schermberg (Unterstandshöhle). Rechts abzweigen, durch den gestuften Felshang auf die Pfaffenschneid und auf dieser rechts zum ungewöhnlich gestalteten Gipfelzeichen auf der Spitze des Schermberges hinauf. Im Abstieg gehen wir kurz auf dem Grat zurück, biegen dann jedoch links nach der Markierung Nr. 263 ab und gelangen über einen Fels- und Schutthang ins Kar zwischen dem Almtaler Köpfl und dem Sauzahn. Unten erreicht man wieder den Anstiegssteig, auf dem man links zur Welser Hütte und zum Almtaler Haus zurückkehrt.
Die Steige sind stellenweise sehr steil, ausgesetzt und gesichert. Auf dem Plateau wird die Orientierung bei Nebel oder Schneelage sehr schwierig.
Rastmöglichkeiten:
Almtaler Haus, Welser Hütte