Description

Es gab früher in Kempten einen zweiten Weiher dieses Namens, der auch Sommerweiher genannt wurde, beim Weiler Sommers im Nordosten der Gemarkung Sankt Mang, eine Aufstauung des Sommerweiherbachs. Der Stadtweiher hat eine Fläche von rund 5 Hektar. Gut 700 Meter nordöstlich liegt der deutlich kleinere Steufzger Weiher. Der Teich war früher Bestandteil der Wasserversorgung in Kempten. Er gehört zu dem im Volksmund Schlangenbach genannten System aus Kanälen, Stauweihern und Bachläufen, die zur Wasserversorgung der Stiftssiedlung und der Reichsstadt dienten. Der Stadtweiher wurde auf Flächen des Klosters Kempten bereits 1494 angelegt und hat sein Wasser durch die Aufstauung mehrerer kleiner Quellen und des Wildmoosbachs im Allmey (früher Allmei) westlich von Kempten erhalten. Diese Aufstauung ist der Reichsstadt 1484 von Kaiser Friedrich III. genehmigt worden. Das Gelände dafür hatte die Stadt dem früheren Stadtherrn, dem Fürstabt, abgekauft. Durch die Aufstauung war es der Reichsstadt möglich, bei Trockenzeiten ihre Wasserzufuhr regulieren zu können. Der Teich wurde seit jeher auch zur Fischzucht genutzt. Der aktuelle Pächter des Stadtweihers ist der Fischereiverein Niedersonthofener See. Südwestlich des Weihers sind heute Streuobstwiesen und die 1978 angelegte Kleingartenanlage „Westlicher Stadtweiher“. Rund herum führt ein beliebter Spazierweg, der nur abschnittsweise rollstuhltauglich ist. Auch am Stadtweiher, wie an den anderen Gewässern in Kempten, lassen sich Biberspuren beobachten.