Der Priel-Klettersteig zählt mit einer Länge von 2.130 Metern (!) und 900 Höhenmetern zu den längsten und anspruchsvollsten Steigen der Ostalpen. Er ist der längste in Österreich. Das Stahlseil führt direkt zum mächtigen roten Gipfelkreuz des Großen Priel (2.515 m), dem höchsten Gipfel im Toten Gebirge.
2017/2018 wurden die bestehenden Klettersteige Bert-Rinesch und Sporn zusammengeführt, generalsaniert und nach unten hin verlängert.
Wie schwierig wird es?
Der längste Klettersteig Österreichs erfordert Erfahrung, Ausdauer und Kondition. Es ist durchgehend gut versichert.
Seilbrücken, Höhlen, Überhänge, ...
Der Steig beginnt mit mehreren D-Stellen: zwei Höhlendurchstiege, zwei Seilbrücken, ausgesetzte Querungen, Spreizschritte, Reitgrat und Überhänge machen den neuen Abschnitt zu einem besonderen Erlebnis. Am Sporngipfel kannst Du nach links (südseitig) wieder absteigen und den Steig auf zwei Tage aufteilen. Solltest Du bei der sogenannten Lokomotive der Tour nicht gewachsen zu sein, kannst Du direkt nach der zweiten Seilbrücke den letzten Notausstieg verwenden. Hier hast Du das erste Drittel geschafft und es beginnt der alte Bert-Rinesch-
Klettersteig-Abschnitt. Neue Seile und besser platzierte Verankerungen haben diesen Abschnitt etwas leichter und angenehmer als vor der Sanierung gemacht. Der „alte“ Steig durchzieht teilweise überhängende Passagen auf Leitern (C-D) und längere, mitunter auch sehr ausgesetzte Querungen. Die Länge des Steiges, verbunden mit den senkrechten Steilaufschwüngen mit Leitern und Klammern, verlangen Dir konditionell einiges ab. Erst im obersten Teil verflacht sich das Gelände und Du folgst dem Südgratrücken bis zum Gipfel.
Geht‘s auch leichter?
Wer den Affenschädl und die erste Höhle auf den beschilderten Ausweichrouten jeweils links umgeht, kommt mit der Schwierigkeit C aus. Vom Sporn-Gipfelkreuz kannst Du am Stahlseil zur ersten Seilbrücke absteigen und bis zur zweiten Seilbrücke hinauf wiederum mit der Schwierigkeit C auskommen. Ab hier steigst Du entweder südseitig zum Schutzhaus ab oder folgst dem Drahsteil auf dem langen, altbekannten Bert-Rinesch-Abschnitt mit Schwierigkeitsgrad C/D.
Kann ich abbrechen?
Solltest Du merken, dass Du dem längsten Klettersteig Österreichs nicht gewachsen bist, hast Du 2 Möglichkeiten zum Notausstieg:
1. vom Sporngipfel südseitig, oder
2. nach der zweiten Seilbrücke (Lokomotive)