Descrição

Als ich diesen Ort betrat, ahnte ich nicht, was hier alles versteckt liegen würde. Es war der Ort, von dem man sagte, dass dort Bauern den Teufel überlistet hatten, fabelhafte Wesen beheimatet waren und heilige Berge ihre Geschichten erzählten. Ein neugieriger Schauer befiel meinen Körper und sollte mich nicht mehr loslassen. Meinen Weg hinein in die Stadt hatte ich über den Kuhstallweiher gefunden. Friedlich war es dort draußen gewesen. Doch ein leises Plätschern hatte mir verraten, ich war dort nicht allein. Egal, wohin ich meinen Blick wandte, gesehen hatte ich nichts. Aber das leise Plätschern verließ mich nicht auf meinem Weg um den Weiher. Erst später erfuhr ich, dass hier der gute Geist „Klobunzele“ zu Hause war. Wer diesen Namen dreimal über den See ruft, sollte den kleinen Kobold zu Gesicht bekommen. Gar eigenwillig muss er aussehen mit seinem langen grünen Bart, den er mehrmals um seinen kugeligen Bauch schwingt. Vor lauter Freude würde er Purzelbäume schlagen und den Rufenden vergnügt anlachen. Aber wehe, sein Name wird nicht genau dreimal gerufen. Dann sorge der kleine Kobold dafür, dass dem Rufenden eine ordentliche Fontaine Wasser ins Gesicht spritzt. Nun gut, dachte ich und hatte noch das Plätschern im Ohr. Offenbar hatte mich der Kobold gut im Blick gehabt, nur gerufen hatte ich ihn eben nicht. Schauriger war eine andere Geschichte, die mir zu Ohren kam. Sie handelte von einem Wundermann, Frastini genannt, der wohl selbst dem Hochwasser Grenzen setzen konnte. In einem Marktoberdorfer Wirtshaus sollen ihn einst zwei Mägde ausspioniert haben, die hinter die Geheimnisse seiner Künste kommen wollten. Dabei beobachteten sie ihn, wie er mit zwölf Menschenköpfen sprach, die er zum Leben erweckt hatte. Geschockt flohen die Mägde. Doch ihre Nachricht verbreitete sich rasch. Als man ihn bei einer Zaubervorstellung festnehmen wollte, gelang ihm die Flucht. Noch am gleichen Tag brannten zahlreiche Höfe des Dorfes nieder.