Mit seinen 3.798 Metern ist der Großglockner nicht nur der höchste Berg Österreichs, sondern auch ein Gletscherriese von überragender Strahlkraft und Magie. Er bildet den Mittelpunkt des Nationalparks Hohe Tauern und sogar vom Salzburger Almenweg können Sie den markanten Gipfel erblicken. Auf der heutigen Etappe 13 eröffnet sich ein traumhaftes Panorama und der höchste Berg Österreichs wird steter Begleiter bleiben. Ebenso wie die zahlreichen Besonderheiten: Rauch, der kräuselnd aus den Schornsteinen der Almhütten aufsteigt und Gipfelkreuze, die sich wie Miniaturen am Himmel abzeichnen. Filigranes Wollgras, dessen feine Puschel vom Wind zerzaust werden und Alpakas, die Wanderer neugierig begrüßen. Mit Almrosen geschmückte Hüttentüren und Sauerkäse mit einem einzigartigen Aroma. Meckerende Ziegen und wiederkauende Kühe. Idyllisch ist die knapp 7-stündige Höhenwanderung durch den nordöstlichen Teil des Großarltals, nicht besonders anstrengend, aber ein wunderschönes Abschiedsgeschenk. Denn nach fast vier Tagen verlassen Sie das „Tal der Almen“ und der Weg führt weiter nach Osten.
Am Wegesrand
Kleine, tiefschwarze Moorseen finden sich immer wieder in den Bergen des Salzburger Pongaus. Wanderer kennen etwa das Hochmoor am Gerzkopf in Eben, die „Himmelsteiche“ auf den Lackenalmen in Altenmarkt oder die Trögseen im Großarltal. Diese 15 bis 20 „Lacken“ liegen verteilt zwischen den beiden Graten des Gründeggs. Rund um die Moorseen entfalten Fauna und Flora eine außerordentliche Vielfalt mit Almrosen, Anemonen, Enzian, Wollgras und seltenen Libellen. Diese einzigartige Naturlandschaft gehört zweifelsfrei zu den schönsten Landschaftsteilen im gesamten Großarltal.
Almenweg Stärkung
Die 400 Jahre alte Karseggalm ist eine der ältesten Hütten im Großarltal und genauso sieht sie auch aus: Ein mächtiger Hollerbusch flankiert den mit Almrosen geschmückten Eingang, aus der offenen Tür dringt Rauch, ein Feuer flackert im Inneren. Eine offene Feuerstelle, von Ruß geschwärztes Holz, zwei Kessel – einer mit Käse und der andere mit Wasser befüllt –, und der gestampfte Lehmboden erinnern an längst vergangene Zeiten. Auf den Balken über dem Feuer reift eine Großarler Spezialität, die nur noch hier hergestellt wird: Der Knetkäse, der wie fein geriebener Parmesan zur Brettl- oder Käsejause serviert wird. Jeden Donnerstag können Wanderer der Sennerin beim „Kasn“ über die Schulter schauen.
Almenweg Tipp
Die Jahrhunderte alte Weißalm wurde achtsam restauriert: Auf der originalen, offenen Feuerstelle wurde früher über Generationen Sauerkäse hergestellt, der neben Wurst, Speck, geräuchertem Rindfleisch, Brot, Butter und diversen Schnäpsen direkt auf der Alm oder am Hof hergestellt wird. Die liebevolle Ausstattung der Hütte mit altem Werkzeug erinnert an längst vergangene Tage und die mühevolle Arbeit im Gebirge. In einer Vitrine findet sich eine erstaunliche Sammlung von Bergkristallen, die unweit der Hütte gefunden wurden.