Opis

Aus dem Füllhorn der Natur Diese kleinen Dörfer, sie lagen wie Ruhepole zu Füßen der Hörner aus Stein. Sie hätten nicht anders in diese Landschaft hineinwachsen können, denn so, wie sie waren, hatten sie sich perfekt angepasst. Ich war nun in einem der Dörfer angekommen und betrachtete von hier die riesigen Wächter aus dem Herrgottsbeton, wie der Nagelfluh auch genannt wurde. Ich dachte daran, wie viele Schriftsteller und Dichter der Natur ihre Ehrerbietung erwiesen hatten. Wie sie in klingenden Worten ihre Schönheit priesen, sich ganz in ihr verlieren konnten. Nur mir wollten gerade keine derartigen Worte einfallen, obgleich ich überwältigt war von dem, was eben diese Natur hier darbot. Sie lagen in einem Paradies, die Hörnerdörfer, die sich nach ihren Wächtern benannt hatten. Blühende Alpwiesen, wildes Bergwasser und eine reine, heilende Luft zeichneten sie aus. So natürlich, wie ihre Umgebung war, so natürlich waren sie gewachsen. Und hatten sich das zu eigen gemacht, was ihnen aus dem Füllhorn der Natur angeboten wurde. Es waren die wahren Früchte der Natur, die in den Dörfern produziert wurden und auf den Tisch kamen. Guter Käse von den vielen Sennalpen, die die Dörfer umgaben, entstanden aus der Milch, deren Grundlage die zahlreichen kräftigen Bergkräuter waren. Ebenso gutes Fleisch und weitere heimische Produkte fand ich auf den Speisekarten. Eine verantwortungsvolle, regionale Küche, die sich der Natur und ihrem Erhalt verpflichtet sah und dabei höchste Qualität bot. Ich hielt inne und dachte darüber nach, wie lange das Füllhorn wohl noch so gefüllt sein würde. Wie lange es noch die Chance geben würde, die Natur in der Poesie zu rühmen, oder sie so real zu erfahren, zu riechen und zu schmecken, wie ich es gerade tun durfte. In diesem Paradies würde es wohl noch lange der Fall sein, so respektvoll hatte sich der Mensch hier eingefügt und weiterentwickelt.