Opis

Immer weiter dem Horizont entgegen Ich war kaum in diesem Ort angekommen, da merkte ich schon, dass mich ein eigenartiges Gefühl von Leichtigkeit erfasst hatte. Mein Herz fühlte sich frei an, der Geist frisch und lebendig, gestärkt für neue Ideen. Unwillkürlich hatte sich ein Lächeln auf meine Lippen gelegt, während meine Gedanken durcheinander wirbelten. Wie schön war es doch hier, an diesem Ort, der sicher bewacht von den imposanten Bergriesen dalag und doch gleichzeitig den Blick hinein ins Weite freigab. Himmel und Erde, grauer Fels und grüne Wiese, Anfang und Ende – das alles schien vor meinen Augen eins zu werden. Und was ich dann sah, war ein unendlicher Horizont. Mir war, als wären sie alle noch da, die Denker, Tüftler und Künstler, die diesen Ort schon vor Jahrhunderten als Inspiration nutzten. Die in dieser Weite des Horizonts ihre Ideen verwirklichten, frei von Zwängen, allein ihrer althergebrachten Freiheit unterstellt. Die mutig für jede Neuentwicklung eintraten, auch wenn sie noch so gewagt erschien. Ich hörte, wie sie mir ihre Geschichten erzählten, von dem filigranen Handwerk der Reißzeugherstellung, anfangs ausgeübt in der eigenen Stube. Von den Kirchen, die sie erbauten und kunstvoll schmückten. Wie sie auszogen in die Fremde, ihr Wissen weitergaben und dem Ort damit zu Ruhm verhalfen. Ich hielt inne und dachte bei mir, was die Freiheit doch alles ermöglichen konnte. Wie sich in ihr alles entfaltete, wie sie den Geist belebte und ihn zu immer neuen Leistungen anspornte. Wie sie einen an die Grenzen des Möglichen trieb, Kraft verlieh und jedem den Weg zum individuellen Glück öffnete. Ich nahm mir vor, ein Stück von diesem freien Geist, der hier herrschte, mitzunehmen. Diesen weiten Horizont nicht zu verlieren, der sich mir gezeigt hatte und in den ich nach wie vor versonnen blickte.